Es war der Tiefpunkt des Geraer Fußballs seit Ende des Erstens Weltkriegs. Gera hatte mit Wacker noch einen Zweitligisten, der im Kampf um den Aufstieg keine Rolle spielte. Dazu kam die Concordia, die als Drittligist den Aufstieg verpasst hatte. Gera stand schlechter da als Merseburg, Bitterfeld, Lauscha oder das benachbarte Weida. Und schlechter als Erfurt – mit zwei Vereinen in der Gauliga – und Jena sowieso. Und in dieser Saison müssen die Geraer Vereine wieder anderen den Vortritt lassen. Zweitligist Wacker wird 4., der kurzlebige Militärsportverein MSV Gera, politisch in die Bezirksliga gekommen, wird dort Letzter. In der dritthöchsten Klasse verliert die Concordia ihren Titel an Eintracht Altenburg.
Wie schon 1922 zwingt die Not zum Handeln und heraus kommt ein neuer Großverein: Am 27. November 1936 fusionieren die Concordia und die Spvg 04 zum neuen 1.SV Gera. Die Concordia hält dafür eine außerordentliche Mitgliederversammlung ab, alle 260 Anwesenden stimmen für die Fusion. „Der gestrige Tag wird für das Geraer und osterländische Sportleben und darüber hinaus für unsere Heimatstadt Gera überhaupt von bleibender Bedeutung sein. Aus der klaren Notwendigkeit sachlicher Erkenntnisse heraus und in dem betonten Willen, etwas Ganzes zum Wohle Geras und der hiesigen Sportbewegung zu schaffen, haben die beiden Vereine SV Concordia und SVg 04 Gera einmütig ihren Zusammenschluss zum 1. SV Gera vollzogen“, heißt es in der Festschrift von 1939. Der damaligen Zeit entsprechend erhielt die Gründung „ihre besondere Weihe“ durch die Anwesenheit des Kreisleiters und Oberbürgermeisters Otto Zinn, der die Notwendigkeit der Verschmelzung betonte. 400 Mitglieder waren dabei, dazu Paul Seifert vom Reichsausschuss für Leibesübungen. Erster Vorsitzender wurde Otto Schöler, vorher Vorsitzender der Concordia. Rudolf Kretschmer stand ihm als Stellvertreter zur Seite. Mit vier Männermannschaften und fünf Nachwuchsmannschaften in Jugend und Junioren startete der Verein im Fußball, dazu kamen sechs Mannschaften im Handball, darunter die starken Frauen der Concordia. Des weiteren gab es Boxen, Ringen, Gewichtheben, Schach, Musik und überraschend auch Basketball.