Und nun gab es erste Erfolge – und Überraschungen: Die erste Gaumeisterschaft des Gaues Osterland ging nämlich an den FC Concordia, jene Jungs, die gut zehn Jahre zuvor noch auf abgeernteten Feldern einem Lumpenball nachgejagt waren. Der FC Concordia platzierte sich so zum ersten Mal vor allen anderen Geraer Vereinen. In der Besetzung Willy Lützenberg, Erich Neupert, Fritz Fichtler, Ernst Muckisch, Wilhelm Muckisch, Naumann, Richter, Walpinger, Schöneberg, Grenzel gewannen die Concorden die Osterland-Staffel vor dem 1.VfR. Selbst der amtierende Thüringer Meister VfB 07 Coburg muss sich mächtig strecken, um 2:1 in Gera zu gewinnen. Mit dem Staffelsieg durfte die Concordia an der Aufstiegsrunde zur Thüriger Kreisliga teilnehmen. Dort holte sie lediglich einen Punkt, jubelte am Ende aber doch. Denn der Verband schaffte die oberste Liga ab und schuf ab 1922/1923 in vier Staffeln, in denen alle Gaumeister spielen durften. Die Concordia Gera war damit als erster Geraer Verein nach dem Krieg erstklassig. Der FC war innerhalb von drei Jahren auf 225 Mitglieder gewachsen, und noch 1922 gründeten 14 Jungs eine Handballabteilung – die erste im Verband Mitteldeutscher Ballspielvereine.
Für den 1. VfR Gera war es die letzte Saison. Denn erneut bündelte der Verein die Kräfte, um Größeres zu schaffen, dieses Mal mit der Sportabteilung der Allgemeinen Turngemeinde (ATG). Damit gingen die Nummer 2 und 3 der Saison zusammen und es entstand ein echter Großverein sowohl von der Spielstärke als auch von der Mitgliederzahl. Die Spielvereinigung SpVg 04 Gera wuchs schnell auf rund 1000 Mitglieder an, auch wenn der Streit zwischen Fußballern und Turnern den Verein immer wieder belastete.