An der Thüringer Kreisliga nahmen dieses Mal die etablierten Thüringer Vereine und die vier Gaumeister der Saison 1919/20 teil. Gera nützte das nichts, das Finale der Gaumeisterschaft Ostthüringen hatte der VfR ja gegen Weimar verloren. Aber der Misserfolg sollte tatsächlich etwas anstoßen. Die Ausgangslage: Wie schon früher scheiterten die Geraer auch in der Ersten Klasse des Gaus Ostthüringen immer an den Jenaer und Weimarer Vereinen, nun aus der Staffel A. Diese hatten bessere Möglichkeiten für die Entwicklung gehabt und sie auch zu nutzen gewusst. Mit dem Festhängen in der Ersten Klasse fehlte es den Geraer Vereinen auch an weiteren Vergleichen mit spielstärkeren Mannschaften Thüringens, etwa in der Runde der Gaumeister oder in der Thüringenliga. Gerade die brachten aber Impulse für die Weiterentwicklung. Daher forderten die Geraer einen Geraer Verein in der Thüringenliga, im neuen Freistaat Thüringen war Gera die größte Stadt.

In Gera gab es vier annähernd gleichstarke Vereine: den 1. VfR, die Concordia, den SC Wacker und die Mannschaft der Allgemeinen Turngemeinde ATG. Da man sich untereinander kannte und oft gegeneinander spielte, verbaute auch das eine echte Entwicklung. Im Prinzip waren die Geraer Fußballer in die Breite gewachsen, ohne eine echte Spitzenmannschaft auszubilden. Die Gegner in der Ersten Klasse bildeten keine echte Herausforderung, handelte es sich doch zum Teil um Orte, die nicht einmal ein Zehntel der Geraer Bevölkerung zählten.

Das zeigt sich 1920/21, in der letzten Saison vor der Reform, noch einmal besonders deutlich. Die vier Geraer Vereine lagen auf den ersten vier Plätzen, Wacker führte bei 16 Spielen mit 25:7 Punkten vor ATG und VfR mit 18:14 und der Concordia mit 17:13. Das Spiel gegen den Ersten der Staffel A, den VfB Apolda, verlor Wacker mit 0:1. Alles wie gehabt.

Der Thüringer Fußball reagierte, in dem er zur Saison 1921/1922 eine neue Staffel einführte: die Staffel Osterland. Sie wurde aus den Vereinen der Staffel B der Ersten Klasse gebildet. Somit spielten alle vier großen Geraer Vereine nun in der Zweiten Klasse. Einziger Wermutstropfen: Das Gau Osterland ist nicht das einzige neue. Für den Aufstieg in die höchste Klasse Thüringens müssen die Gaumeister wieder in eine Qualifikation.

1920/1921

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