Es ging nicht direkt nahtlos weiter, aber so ziemlich. Zwar war Deutschland ausgeblutet und abgewirtschaftet, aber es war weder zerstört noch komplett besetzt. So ging der Spielbetrieb weiter. In Thüringen gab es ab dieser Saison eine Kreisliga als höchste Spielklasse. Sie war über den Gaumeisterschaften angesiedelt, der Erstplazierte nahm an den Spielen um die mitteldeutsche Meisterschaft teil. Der SC Gera und Gera überhaupt blieben im elitären Feld der Thüringer Besten außen vor. Ob das an der Spielstärke lag oder an den chaotischen Verhältnissen im damals noch selbstständigen Staate Reuß lässt sich nicht sagen. In Gera tobte die Revolution, der Fürst dankte am 11. November 1918 ab, bei den folgenden Landtagswahlen gewann die USPD, also der Vorläufer Kommunistischen Partei. Gut möglich, dass man sich da zunächst nicht um Fußball kümmerte. Ebenso möglich, dass der Thüringer Verband die Spielstärke der Geraer nicht so hoch einschätzte und sie nicht in die Liga einlud. Über Spielergebnisse ist nichts bekannt.
BSG Wismut Gera
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