Die Saison verriet anfangs noch nichts über die Umgestaltung, aber sie sollte den Weg des Geraer Fußballs prägen. Denn mitten in die Saison fällt die Machtergreifung der Nationalsozialisten und ihr Griff nach dem Fußball. Was zu diesem Zeitpunkt noch keiner weiß: Nur die beiden Bestplazierten erhalten eine Chance, und das auch nur in einer neuen zweiten Spielklasse. Alle anderen sinken in die Drittklassigkeit. Der Kampf endet sehr eindeutig, es schälen sich zwei Spitzenmannschaften heraus. Der SC Wacker holt sich den Titel zurück. Mit dieser Meisterschaft holt der SC übrigens zum sechsten Mal die Krone; d.h. mehr als die Hälfte aller Osterlandmeisterschaften geht nach Zwötzen. Weida nimmt den zweiten Platz ein. Dahinter klafft ein tiefes Leistungsloch, der Drittplazierte Neustadt (Orla) hat schon elf Punkte Rückstand auf den zweiten Rang. Ebenfalls nicht konkurrenzfähig sind die Geraer Vereine Concordia und Spvg 04, die als 6. und 8. nur 15 bzw. 12 Punkte holen.

Quelle: https://www.claudionicoletti.eu/soccer-statistics/campionati-nazionali-in-europa/all-final-tables/f-r-germany-league-final-tables/frg-1930-31/frg-1932-33/
Quelle https://www.claudionicoletti.eu/soccer-statistics/campionati-nazionali-in-europa/all-final-tables/f-r-germany-league-final-tables/frg-1930-31/frg-1932-33/

Nach der Machtergreifung der Nazis ändert sich das Antlitz des Fußballs und zwar sehr rasch. Der DFB unterwirft sich binnen weniger Wochen den neuen Machthabern. Der Sport wird dem Innenministerium unterstellt, der Sonderkommissar für die Leibesübungen wird Hans Tschammer von Osten. Über den Deutschen Reichsausschuss für Leibesübungen wird der gesamte Sport zusammengefasst. Der Ausschuss löst sich bald auf, die Vereine unterstehen nun direkt dem Führer bzw. seinem Beauftragten Tschammer von Osten. Der Fußball ist nur eine „Säule“ im Sportkonzept, allerdings die populärste. Die sieben Regionalverbände wie der Verband Mitteldeutscher Ballspielvereine VMBV werden aufgelöst. An ihre Stelle treten 16 neu geschaffene Fußballgaue. Jedes Gau bekommt eine Liga, sie umfasst jeweils zehn Spitzenmannschaften. Wer eine Spitzenmannschaft ist, legt der Gauführer fest. Aus Thüringen schaffen es der SC 1985 Erfurt, die SpVg. 02 Erfurt, der 1. SV Jena und der SV 08 Steinach in die höchste Klasse. In der zweithöchsten Bezirksklasse spielen Wacker und Weida. Alle anderen Geraer Vereine werden drittklassig und spielen in der Kreisklasse. Auf den Plätzen der Concordia herrscht bald der Befehlston: Zwölf Vereinsmitglieder treten zum anfangs noch freiwilligen Reichsarbeitsdienst an. Sie verlegen den südlichen Damm, der Hauptplatz rückt um fünf Meter nach Süden, Platz 2 sogar um 15 Meter. Zuvor waren die Plätze im Frühjahr und im Herbst immer wieder spieluntauglich gewesen.  

1932/33

Beitragsnavigation