Am Abend des Ersten Weltkriegs hatte sich der Fußball etabliert, die Zahl der Vereine nahm ständig zu, im Verband Mitteldeutscher Ballspielvereine gab es aber nicht etwa größere, sondern immer mehr Fußballgaue. Man muss sicher berücksichtigen, dass die Anfahrt zu den Spielen oft mühsam war, es gab auch noch keinen Achtstundentag, lediglich der Sonntag war frei. Unter diesen Umständen waren mehr Pflichtspiele oder größere Entfernungen immer eine Zumutung für die Spieler.
In der Saison 1912/13 waren es erstmals mehr als 16 mitteldeutsche Gaumeister, so dass der VMBV nicht mehr alle für die mitteldeutsche Meisterschaft zuließ, sondern nur noch die sieben stärksten, dazu den Titelverteidiger aus Nordwestsachsen, dem stärksten Gau. Die schwächeren Gaue spielte einen Qualifikanten aus, der die starken dann herausfordern durfte. Ostthüringen durfte nach wie vor den Meister direkt in den Titelkampf um die mitteldeutsche Meisterschaft schicken, es war mal wieder der FC Carl Zeiß Jena. In der mit sechs Mannschaften besetzten Staffel erreicht der SC Gera erneut das Mittelfeld, den vierten Platz.

Trotzdem feierte Gera einen Meister: Am Ende der Saison durfte sich nämlich erstmals ein Geraer Fußballer mit dem Titel des Deutschen Fußballmeisters schmücken. Willy Völker holte mit dem VfB Leipzig den Titel. Völker wurde in Kahla geboren, zog aber nach Gera und besuchte dort die Realschule. Willy Völker war ein talentierter Leichtathlet, beim Ballspielclub Gera lernte er mit 16 Jahren das Fußballspiel kennen und erwies sich als großes Talent. Er wechselte später nach Leipzig und brachte es dort sogar zum Nationalspieler.